Vision

Link zum Workflow

Den Ablauf mit einzelnen Methoden der Visionsphase findest du im entsprechenden Kapitel im Workflow (opens new window). In diesem Abschnitt gehe ich auf die iterativen Veränderungen ein, die diese Phase seit ihrer Ersinnung im Juni 2022 erlebt hat.

Traumkreisenergie

Für die Menschen, mit denen ich zusammengearbeitet habe und mich ist diese Phase eine Zeit von unschätzbarem Wert. Durch einige Iterationen hindurch hat sich gezeigt, dass diese Phase eine unglaubliche Visions- und Mobilisationskraft hat, die die Beteiligten total visionär, kreativ und angstbefreit explorieren lassen. Eine so tolle Arbeitsenergie für diese Anfangsphase eines Projektes.

Meistens starte ich mit einigen Einführungsmeetings zum Ablauf, erkläre die Infrastruktur, wie diese Phase aufgebaut ist und was wir erreichen wollen. Beispielsweise erstelle ich einen gemeinsamen und passwortgeschützten Webspace innerhalb meiner Nextcloud in meinem lokalen Projektordner, in dem die Auftraggebenden und Kollaborierenden Skizzen, Material, Originalinhalte wie Bilder und Texte hochladen können. Nach Projektabschluss kann dieser gelöscht werden. Dies verhindert unnötige Mails mit grossen Anhängen.

Anfangs noch zögerlicher, brach das Eis spätestens nach den Methoden Traumkreis und Vision. Wir Beteiligten konnten spüren, wie aus der Idee einer einzelnen Person eine Vision des Teams wurde.

Mit Hilfe der Dragon-Dreaming-Methoden gelang es mir, einen Raum zwischen den Projektbeteiligten zu schaffen, in dem Vertrauen, Wohlwollen und Transparenz zusammen mit einer unglaublichen Motivation kultiviert werden konnten. Diese Energie nannte ich "Traumkreisenergie", weil sie meistens während und nach dem Traumkreis sehr intensiv zu spüren war. Sie ist das, was das Potenzial aus Menschen herausholt. Interdisziplinär vermischt mit den Potenzialen aller Beteiligten wird neue Wege gehen möglich.

Oft kommt sie auch einem Coaching gleich, die eine tiefgreifende Schärfung und Positionierung der Kund:innen zur Folge hat.

Systemisches Denken

Im Weiteren Verlauf frage ich mich immer wieder "Was brauche ich, um diese Webseite so zu gestalten, damit alle Träume aus dem Traumkreis erfüllt werden? Damit ich die Seite gestalterisch und technisch gut umsetzen kann?"

Diese Leitfrage zusammen mit meiner Intuition hilft mir, die nächste Methode passend auszuwählen. Wobei ich gelernt habe, dass immer eine gewisse Unschärfe bestehen bleibt. Es fühlt sich oft so an, als hätte ich diese Methode zwar genau zum richtigen Moment eingesetzt, aber trotzdem einen Moment zu früh und auch zu spät gleichzeitig.

Ich habe gelernt, mit dieser Unsicherheit umzugehen, denn ich glaube, wenn man so einen lebendigen Prozess gestaltet, kann man nicht einmalig einen Parameter im Zustand X festlegen, denn er kann im nächsten Moment schon wieder überholt sein.

Wichtig und richtig war daher auch, ein Methodenset zu erstellen, womit ich je nach Bedarf flexibel auf die jeweilige Prozessqualität reagieren kann. Gerade durch diese unkontrollierbare und unvorhersehbare Qualität entstehen im Laufe des Prozesses interkonnektive Aspekte, deren Existenz und Wirkung zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht antizipiert werden können, jedoch Grundlage für einen gelungenen Visionsprozess sind.

Cultural Emergence Principles

In der Visionsphase mit Carolin Herrlich (opens new window) stiess ich wieder, dieses Mal sehr konkret, auf die Cultural Emergence Principles von Looby MacNamara (opens new window). Diese bestätigten mein Gefühl zur Wichtigkeit dieser ausführlichen Phase, denn die Prinzipien liefern das Hintergrundwissen zum Gefühl. Sie beschreiben die Wichtigkeit von einer Umgebung, in der Menschen mit sich und ihren Bedürfnissen in Berühung kommen und demnach auch mit den Bedürfnissen in ihrem Kontext. Dadurch schaffen wir ein holistischeres, kontextangepasstes Produkt, das im Sinne der Cultural Emergence Principles und der des Dragon Dreaming auch die Menschen mitdenkt. Hier ergänzen sie sich mit dem Design Thinking und seinem user-centered-Designansatz, mit Dragon Dreaming und seiner Win-Win-Win-Philosophie. Zudem lieferten sie wichtige neue Impulse im sozialen Arbeits- / New-Work-Kontext, die beleuchtet, wie wertschätzendes und nachhaltiges Arbeiten funktionieren kann. Meine Visionsphase probiert genau das: erstmal Artbeitsumgebung einrichten, Verbindung mit den Menschen und der Umwelt, dann Vision und dann erst folgt die Umsetzung des Projektes.

Kokreation

Meine anfänglichen Ahnung, dass Menschen durch dieses Empowerment selbst zu Prozessleitenden werden könnten, hatte sich bestätigt: ich habe mit und durch Carolin einige neue Methoden kokreiert, die ich heute fest in meiner Praxis verankert habe.

You gotta be going there to be getting there

Zudem konnte ich nach den ersten Iterationen ein grosses Fragezeichen klären: wie kann ich vorab einen Kostenplan zum kompletten Projekt abgeben, wenn ich anfangen muss, um zu sehen wie umfangreich es wird? Ich nannte eine weiten preislichen Rahmen, um eien Orientierung zu geben. Dann startete ich mit einer veranschlagten Stundenanzahl in die Visionsphase. Rechtlich gesehen kann ich den KV, um einen bestimmten Prozentsatz überziehen, wenn klar wird, dass sich der Umfang ändert. Das habe ich klar kommuniziert und uns stiess auf positives Feedback. Die weiteren Phasen des Projektes lies ist erstmal aussen vor. Am Ende der Visionsphase hatte ich dann genug Informationen, um die Gestaltung und Umsetzung zu veranschlagen.

Visionsmanifest

Das Ende dieser Phase bildet das Visionsmanifest, das so ganz anders wurde als ich anfangs mit meinem Bestandsplan aus der Permakultur erdachte. Nun ist es ein lebendiges Miro-Dokument geworden, das alle erarbeiteten Inhalte der Visionsphase zusammenfasst und die Blaupause für die weiteren Phasen bildet.

Rückblickend ist diese Phase zu wichtigsten des kompletten Erstellungsprozesses avanchiert. Anfangs noch recht unsicher ob der neuen Tätigkeiten, wuchs ich schnell in meine Rolle als Kondensationsmeisterin hinein. Es hat mir bereits nach wenigen Sessions unglaublichen Spass gemacht, diese Phasen zu begleiten und zu sehen, wie die Menschen (auch ich) und ihre Projekte aufblühen und lebendig werden.